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Am Limit – oder schon drüber?

By 26. Dezember 2020Allgemein, Impulse
Pflege und Ärzte am Limit

Zu viel Leid – zu viel Tod?

Wer zur Zeit in einer Klinik oder einem Alten- und Pflegeheim arbeitet, ist durch die Pandemie übermäßig viel Leid und Tod ausgesetzt. Als Pflegefachperson oder als Ärztin/Arzt lernt man im Laufe des beruflichen Lebens, damit einen professionellen Umgang zu finden. Das gelingt dem einen besser, als dem anderen. In der einen Situation geht es leichter, als in einer anderen. Je nachdem, wie die eigene psychische Konstitution ist, können manche Menschen diese Grenzerfahrungen besser bewältigen, als andere. Was jedoch zur Zeit von sehr vielen Pflegenden und Ärzt*innen zu hören ist, ist, dass sie durch diese Pandemie mehr an Grenzen kommen, als es bisher für sie der Fall war. Besonders schwer zu verkraften ist, dass sich der Zustand der Patient*innen, die wegen einer Covid-Erkrankung behandelt werden, häufig schnell dramatisch verschlechtert und in den letzten Wochen mehr Todesfälle als sonst zu verarbeiten sind.

Wieviel Leid und Tod kann man verkraften?

Für medizinisches Personal gehören Leid und Tod zum beruflichen Alltag dazu. Und doch gibt es auch für sie ein zu viel. Ein zu viel des gut zu verarbeitenden. Hinzu kommt die bereits seit langem bestehende Personalknappheit, die sich in den letzten Wochen durch an Covid erkrankte Kolleg*innen noch verschärft hat. Vielerorts müssen Zusatzschichten absolviert werden, Urlaubssperren werden verhängt, so dass man schnell an körperliche und seelische Grenzen kommt. Überforderung und Erschöpfung rauben Energie und den erholsamen Schlaf. Da die Kolleg*innen um einen herum mit ähnlichen Problemen zu tun haben, müssen andere Kraftquellen und Möglichkeiten gefunden werden, um nicht auszubrennen.

Hinzu kommt die Angst, selbst zu erkranken oder das eigene Umfeld anzustecken.

 

Tipps, um sich selbst zu stärken:

Routinen beibehalten

Versuchen Sie, trotz der schwierigen Situation Routinen beizubehalten oder neue zu kreieren. Das kann ein Spaziergang vor oder nach der Arbeit sein, eine Meditation in Form einer Achtsamkeitsübung oder Yoga. Wenn Sie normalerweise gerne lesen, tun Sie es auch jetzt. Wählen Sie eine leichte Lektüre.

Soziale Kontakte pflegen

Verabreden Sie sich unbedingt weiter virtuell oder telefonisch mit Ihren Verwandten und/oder Freund*innen, mit Menschen, die Ihnen gut tun und auch Lachen in Ihr Leben bringen. Natürlich ist das kein Ersatz für echte Treffen, dennoch spendet es Trost oder Kontakt mit Leichtigkeit und Frohsinn mit Menschen, die weniger mit Leid und Tod zu tun haben.

Fällt es Ihnen schwer, den Kontakt aktiv zu pflegen, weil Sie am Limit sind, bitten Sie die anderen, das so lange zu übernehmen, wie es für Sie notwendig ist.

Gute Ernährung

Achten Sie auf eine gute Ernährung mit frischen und vitaminreichen Zutaten. Wenn Sie zur Zeit keine Zeit oder Kraft zum Einkaufen oder Kochen haben, bitten Sie Ihre Freunde oder Verwandten um Unterstützung. Die machen das sicher gerne und sind bestimmt froh, Ihnen etwas Gutes tun zu können.

Akzeptanz

Ein wichtiger, jedoch nicht immer ganz einfacher Tipp in der Umsetzung, ist, die Situation so zu akzeptieren, wie sie ist. Es ist in Ordnung, darüber traurig und wütend zu sein. Wenn Sie mögen, schreiben Sie sich all den Frust, die Wut und die Ohnmacht von der Seele. Seien Sie sich im Klaren darüber, dass Sie alleine die Situation nicht verändern können. Was Sie jedoch tun können ist, gut für sich selbst zu sorgen und immer wieder festzustellen, dass es so ist, wie es ist. Auch das geht vorbei.

Gefühle und Gedanken

Unsere Gedanken und Gefühle können uns ganz schön Probleme machen. Je mehr Sie sich in eine negative Gedanken- und/oder Gefühlsspirale hinein begeben, umso schwieriger wird Ihnen die Situation erscheinen und dann auch tatsächlich werden.

Überlegen Sie an jedem Tag, am besten abends, was Ihnen dennoch gut gelang am vergangenen Tag und wofür Sie trotzdem dankbar sind. Am besten ist es, wenn Sie sich zwei bis drei Punkte notieren. Jeden Abend.

Unbedingt für positive Erlebnisse sorgen

Gerade jetzt sind sie wichtig, diese „dennoch positiven“ Erlebnisse, um den Energietank regelmässig neu zu befüllen. Welchen Hobbys gehen Sie normalerweise nach, was taten Sie gerne, bevor Sie es für sich gestrichen haben, weil Sie dachten oder denken, dafür ist gerade keine Zeit oder Energie? Beginnen Sie mit dem, was Sie am einfachsten reaktivieren können von den Dingen, die Ihnen gut tun und positive Energie liefern. Das kann ein Puzzlespiel sein, stricken oder andere handwerkliche Tätigkeiten. Gut eignen sich Beschäftigungen, bei denen man nicht so viel denken muss.

Unterstützung

Wenn Sie gar nicht mehr herausfinden aus den belastenden Gedanken und es wenig gibt, das Sie positiv stimmt und Energie gibt, ist es Zeit, sich Unterstützung zu suchen. Ein Coaching hilft dabei, die eigenen Gedanken und Gefühle zu sortieren, um neue Perspektiven und Zuversicht zu gewinnen. Probieren Sie es aus – ich bin für Sie da. Ich freue mich auf Ihre Anfrage – schreiben Sie Ihre Mail an info@silke-wuestholz.de

Die Coachings finden derzeit virtuell oder telefonisch statt.

 

 

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