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Der Spitzer war's

Was hat eine Holzstift-Geschichte in einem Coach-Blog zu suchen?

Wenn Sie sich diese Frage stellen würden, würde ich Sie sehr gut verstehen. Der Holzstift ist schließlich nicht  das wichtigste Werkzeug einer Pflegefachkraft oder von Ärzte:innen. Da würden mir ganz andere Utensilien einfallen, wie zum Beispiel Handschuhe, Mundschutz, Stethoskop und natürlich ein Kugelschreiber, um nur ein paar zu nennen.

Warum ich dennoch über Holzstifte schreibe und was das mit Ihnen zutun haben könnte? Das möchte ich Ihnen natürlich gerne erzählen.

In meiner Terminorganisation arbeite ich leidenschaftlich gerne mit Holzbuntstiften, die Sie alle aus Ihrer Schulzeit oder von Ihren Kindern kennen. Damit erkenne ich direkt, welche Art Termin in meinem analogen Kalender steht. Auf den ersten Blick also. Natürlich nutze ich die Stifte darüber hinaus, wenn ich etwas schön gestalten möchte.  Es sind Stifte einer bestimmten Marke, die ich besonders mag, weil sie schön aussehen, gut in der Hand liegen und einfach schöne Farben haben.

In jüngster Zeit war ich allerdings frustriert, da die Mine von Anfang an beim Spitzen brach. Meine ersten Gedanken und Vermutungen waren

  • mir ist der Stift zu häufig auf den Boden gefallen
  • die Stifte werden in den Läden nicht sorgfältig genug einsortiert
  • die Qualität der Stifte ist nicht mehr das, was sie mal war bei einem zu hohen Preis

So probierte ich es erneut, indem ich meine Stifte derselben Firma in einem anderen Geschäft einkaufte, bei dem ich dachte, dass sie eventuell sorgfältiger mit der Ware umgehen würden. Sie ahnen es, es lief wieder so ab, dass ich beim ersten Spitzen mit brüchiger Mine zu tun hatte – egal, wie lange ich spitzte. Am Ende war der Stift weggespitzt, ohne dass ich ihn nutzen konnte.

Da kam mir eine neue Idee: ich fragte beim Hersteller nach, woran das liegen könnte, dass die Stifte nicht mehr der mir gewohnten Qualität entsprachen. Ich bekam eine sehr kundenfreundliche, nette und erhellende Mail zurück, die ich hier zitieren möchte:

„Es tut uns leid, dass Sie Probleme mit einem xxx- Produkt haben. Wir bedauern dies sehr, sind wir doch stetig bestrebt, eine hohe Qualität unserer Produkte zu gewährleisten und Fehler weitgehend zu vermeiden. …. Häufig ist Minenbruch auf einen stumpfen Spitzer zurückzuführen, …. , empfehlen wir Ihnen einen neuen, passenden Spitzer auszuprobieren. In nahezu allen Fällen ist hiermit das Problem behoben….“

Ein stumpfer Spitzer könnte die Lösung sein? Auf die Idee, den Spitzer-Check zu machen, bin ich gar nicht gekommen (als sparsame Hohenloherin sowieso nicht). So bedankte ich mich für diese wichtige Information und schrieb den Spitzerneukauf auf meinen Einkaufszettel.

Was hat das nun mit Ihrem beruflichen Alltag zu tun?

Nun, wie oft suchen wir die Lösungen eines Problems an einer Stelle, die gar nicht die Ursache ist – und so auch nicht zur Lösung beiträgt. Das ist für mich ein Fazit der Geschichte. Das andere Fazit ist, dass wir häufig vergessen, unsere Instrumente zu schärfen oder zu kontrollieren. In dem Fall die Instrumente unserer Sinne, die wir in unserem zwischenmenschlichen Alltag notwendig brauchen, um gut zusammenarbeiten zu können bei guter körperlicher und seelischer Gesundheit. Wir nehmen uns kaum Zeit zum innehalten, zur Meditation oder zur Innenschau. Alles schnell schnell und geschwind. Keine Zeit zum Durchatmen und Reflektieren.

So ärgern wir uns über Umstände, uns selbst oder auch Menschen, die wir nicht verändern können – um im Bild zu bleiben: ich kann den Stift so oft spitzen, wie ich will, die Mine wird brechen, wenn der Spitzer stumpf ist. Wir spitzen dann energischer, ärgern uns über den doofen Stift, werfen ihn wütend in den Müll und schimpfen über die immer schlechtere Stifte-Qualität.

Was steht bei Ihnen für die Analogie des Spitzers? Häufig kommt man selbst nicht drauf, denn es sind die berühmten „blinden Flecken“ die wir alle haben. Wenn wir unsere Sinne immer wieder neu schärfen, sind wir in der Lage, gut für uns zu sorgen und unsere Probleme zu erkennen und zu lösen. Manchmal braucht es dafür den Blick von aussen. Probieren Sie es aus.

Die Geschichte mit meinen Stiften und dem Spitzer endete übrigens so:

Gerne senden wir Ihnen im Rahmen unseres Kundenservices eine  Spitzdose zu.

Das war die Reaktion, als ich mich dafür bedankte, dass mein Problem gelöst werden konnte. Damit hatte ich nicht gerechnet und fand das spitze.

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